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Auf der indonesischen Insel Sulawesi genauso wie bei dem spanischen Ort Puente Viesgo zeigt sich Eindrucksvoll, dass Ideen zum Wohnen schon immer Anklang gefunden haben. Vor rund 40.000 Jahren entstanden zeitgleich die ersten bekannten Höhlenmalereien. Interessant dabei ist zudem, dass es sich um das gleiche Motiv handelt, nämlich Handabdrücke, obwohl beide Höhlen Tausende von Kilometern voneinander entfernt sind.
Nun, vermutlich dienten die Handabdrücke eher weniger der Gestaltung des Wohnraumes beziehungsweise der Höhle, sondern vielmehr rituellen Zwecken. Eine Verschönerung waren sie aber mit Sicherheit. Von da an dauerte es bekanntermaßen eine ganze Weile, bis aus einem „Dach über dem Kopf“ ein Wohnraum wurde, der einen bestimmten Stil besitzt und Ausdruck des Wohngefühls darstellt, den der oder die Besitzerin ihr Eigen nennt. Heute gehören Ideen zur Wohnraumgestaltung unbedingt zu einem individuellen Lebensgefühl.
Nichts ist unmöglich
Die eigenen vier Wände mit extravaganten, eindrucksvollen oder interessanten „Wohnideen“ zu gestalten, ist heute kein Problem mehr, wobei ein dickes Bankkonto nicht unbedingt eine Garantie für Geschmack und Stil ist. Wer es sich leisten kann und will, beauftragt einfach einen Innenarchitekten mit der Einrichtung der eigenen Wohnung, wobei das Ergebnis nicht selten zu „schöner Wohnen“ passt, jedoch bei den Bewohnern eher das Gefühl erzeugt, nur Gast in der eigenen Wohnung zu sein. Dabei gibt es Ideen wie Sand am
Meer und mit dem Internet ein entsprechendes Werkzeug, sich inspirieren zu lassen.
Vom Biedermeier zum shabby chic
In den letzten Jahrzehnten oder mit Anbruch des neuen Jahrtausends erhielt der Retro-Look in Bezug auf den Einrichtungsstil in mehreren Wellen neuen Schub. Den Anfang machten die sechziger und siebziger Jahre. Plateau-Schuhe und Hosen mit „Schlag“ waren genau wie großformatige Tapeten oder knöcheltiefe Plüsch-Teppiche wieder „In“. Dem folgte die Einrichtung mit Möbeln des Biedermeier beziehungsweise deren Nachbauten, bekannt unter dem Vintage-Stil. Eine Alternative dazu war und ist der shabby chic, der es erlaubt, Möbel von Flohmärkten oder dem Dachboden der Großeltern aufzubereiten und damit das eigene Heim zu dekorieren.
Was war und was kommt?
Bis zur Hälfte des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts, die Jahre 2010 bis 2015, zeigte sich die jüngste Vergangenheit bezüglich der Wohnideen eher nüchtern. Funktionale Systemmöbel aus Skandinavien und die Farbe Grau sind in weiten Teilen vorherrschend und dies keineswegs nur in Zweckbauten. Das soll sich im Jahr 2016 gründlich ändern. Die Schlagworte für den neuen Einrichtungsstil sind eine individuelle und offene Wohnraumgestaltung und die Trendfarbe Gelb in all ihren Schattierungen. Damit wird ein grundsätzlicher Wandel angezeigt, weg von der Nüchternheit eines dem Bauhaus nachempfundenen Einrichtungsstil hin zu einem Wohlfühl-Ambiente mit warmen, hellen Farben und Möbeln, die zum Benutzen konzipiert sind, nicht nur zum Ansehen. Ein Detail wird dabei seinen Bestand wahren. Naturfarbenes Holz als Teil von Schränken, Kommoden oder auch Sofas, wobei die Maserung und die Tönung der verschiedenen Holzarten mit den neuen Trendfarben hervorragend kommunizieren.
Das Esszimmer, der neue „alte“ Mittelpunkt
Casual Dining ist ein weiteres Schlagwort in Bezug auf die Wohnraumgestaltung, wobei der kleine 2-Personen-Küchentisch einem eher großen Esstisch für mehrere Personen weichen soll. Ganz wichtig ist hierbei die Gestaltung der Stühle, die so bequem sind, dass nicht nur die Mahlzeiten am Tisch abgehalten werden, sondern sich das Esszimmer zur Lounge entwickelt. Im Übrigen etwas, was über Jahrhunderte völlig normal war, einfach weil die Küche der wärmste Raum des Hauses war. Wohl kaum eine andere Epoche ermöglichte eine solche Vielfalt in der Gestaltung der eigenen Räume, wie es heute möglich ist. Das sollte unbedingt genutzt werden. Wer weiß schon, woher der Wind im nächsten Jahr weht.