Barrierefrei wohnen

Aus den klassischen „Behinderten“ wurden spätestens mit den jüngsten Paralympics „Menschen mit Behinderung“. Das Verständnis und der respektvolle Umgang miteinander erleben eine tiefe und wohltuende Veränderung. Die Tatsache, über sich und sein Leben selbst bestimmen zu können, macht einen ganz wesentlichen Anteil an der gefühlten Qualität des Lebens aus. BarrierefreiDas gilt nicht nur für Sportler mit Behinderung, sondern für alle Menschen mit Behinderungen. Wohnen mit Selbstbestimmung bekommt durch Barrierefreiheit eine vollkommen neue Dimension. Vielen Betroffenen ist es eine wahre Herzensangelegenheit eigenständig und im gewohnten Umfeld ohne Einschränkungen leben zu können.

Das barrierefreie Wohnen ist auch Thema beim Staat

Das Thema „Barrierefreiheit“ und das barrierefreie Bauen, Wohnen und Leben ist in der Presse viel diskutiert worden. Dadurch hat es auch gesellschaftlich mehr Verständnis gefunden. Heute rücken Eigenständigkeit, Komfort und Sicherheit deutlich in den Vordergrund. Das Thema Barrierefreiheit hat beim Staat an Wahrnehmung und Stellenwert gewonnen. Es gibt staatliche Förderungen, Steuerersparnisse und Krankenkassenzuschüsse für Umbaumaßnahmen. (Hier informiert der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen beispielsweise über Maßnahmen und Angebote)

Man kann viele Problemzonen selbst umbauen

Wichtig im ganzen Wohnbereich sind ausreichende Wendemöglichkeiten. Im Bad kann man eine bodengleiche Dusche mit 5-Eckkabine oder Viertelkreiskabine einbauen oder eine begehbare Badewanne. Die Armaturen müssen auf die richtige Höhe gebracht werden und Waschtische mit Einbuchtung erleichtern vieles. Hängeschränke müssen höhenmäßig angepasst werden. In der Küche muss man auch die Arbeitsflächen anpassen. Inzwischen gibt es bereits Backöfen, die seitlich zu öffnen sind. Wichtig ist auch die Anpassung der Mülltonnen, damit der Rollstuhlfahrer problemlos den Deckel öffnen kann.

Barrierefreiheit gibt neues Selbstbewusstsein

Die gesamte Wohnfläche auf einer Ebene zu haben bietet den Vorteil, alles wieder allein erreichen zu können. Ein Treppenlift ermöglicht aber auch das Leben in mehrstöckigen Häusern. Sind Türschwellen und Türbreiten angepasst, dann können Rollstuhlfahrer diese vollkommen angstfrei passieren. Es sind tatsächlich einfach anmutende Dinge, die einmal korrigiert und angepasst, dem Bewohner mit Behinderung den Weg wieder freimachen. Sie können wieder selbst bestimmen, wohin sie möchten und den Weg „alleine“ gehen.

Autor: Gerald Gehrke

Bild: Uta Herbert  / pixelio.de